Köderportrait: Hostagevalley Lures -Handgemachte Köder aus dem Geiseltal

Hostagevalley steht für das Geiseltal in Sachsen-Anhalt, welches durch den in Mücheln entspringenden Fluss Geisel durchzogen wird. Hier werden die sich seit 2016 in Entwicklung befindenden Hostagevalley Shads per Hand hergestellt. 

Die speziell auf Hechtangler ausgelegten, wuchtigen Großgummis sind in vier Größen von 14cm bis 26cm erhältlich.

Da wir bekanntermaßen einen Faible für kleine, lokale Baitschmieden haben, wurde sofort ein Set geordert und ein Feldversuch gestartet.

Neben den Shads werden im Shop übrigens die passenden Hakensysteme von PIKECRAFT angeboten, die wir direkt mitbestellt haben.

Zwei Tage nach Platzierung der Order klingelt auch schon der Postbote. Die Shads werden alle einzeln in einer hochwertigen Verpackung geliefert. Entgegen des aktuellen Trends handelt es sich jedoch augenscheinlich um eine nicht unbedingt umweltfreundliche Plastikverpackung - dies sei zumindest am Rande erwähnt. 

Optisch machen die Shads definitiv etwas her, man merkt die Liebe zum Detail bei den zehn verschiedenen Designs.


Die weiche Gummimischung ist sehr biegsam und flexibel, die Shads können also beim Anbiss vom Hechtmaul - im Gegensatz zu Hardbaits - einfach umgeklappt werden.

Die PIKECRAFT Systeme bestehen im Wesentlichen aus drei Teilen. Drahtarme mit Haken, einer Schraube mit Einhänger und einem separaten, auswechselbaren Bleigewicht.

Zunächst wird die Schraube in den Körper des Shads gedreht. 

Nun wird das Hakensystem einfach über den Stinger gezogen.

Zum Schluss wird ein Bleigewicht nach Wahl aufgesteckt.

Dieses kann allerdings auch weggelassen werden.

Das fertig montierte System sieht zwar auf den ersten Blick etwas klobig aus, hat aber durchaus seinen Nutzen.

Der Karabiner des Vorfaches wird über der Drehachse des Köders eingehängt. Somit ist eine Rotation des Köders laut Hersteller ausgeschlossen. Das mitgelieferte Bleigewicht kann jederzeit ausgetauscht werden, somit ist eine gewisse Flexibilität in Sachen Lauftiefe gegeben. Das Hakensystem kann jederzeit abgezogen und bei einen anderem Köder eingesetzt werden.


Die Schraube mit dem hochgestellten Einhänger ist übrigens auch mit anderen extern gekauften, oder selbstgebauten Hakensystemen kompatibel und kann separat erworben werben. Im Praxistest konnten wir bestätigen, dass die Köder sehr gerade laufen und sich nicht überschlagen.

Der flankende Lauf sieht für den Angler durchaus ansprechend aus und sorgt bei den größeren Modellen für ordentlich Rabatz an der Rutenspitze. Dies gilt auch bei der für diese Angelmethode notwendige, sehr langsame Köderführung.

Zunächst haben wir die Shads im extremen Flachwasser der Ostsee-Bodden ausprobiert. Hier konnten sie nicht das volle Potential ausschöpfen, denn Flach und im Kraut sind eher kleinere Köder mit Einzelhaken angesagt.

Beim zweiten Versuch an der Brandenburger Havel sah es dann deutlich besser aus. Die über dem tiefen Freiwasser eingekurbelten Köder liefen perfekt und überredeten stattliche Hechte zum Anbiss.


Selbst kleinere Exemplare um die 60 Zentimeter schnappten beherzt zu und blieben hängen. 

Die Hostagevalley Shads in Kombination mit den PIKECRAFT Systemen erwiesen sich also als sehr gute und liebevoll designte Hechtköder. Sowohl in der Vitrine als auch in der Tacklebox eine sinnvolle Erweiterung.

Zum Schluss sei erwähnt, dass sich zumindest die etwas größeren Köder nicht mit normalen Spinnruten werfen lassen.

Wie beim Großhechtangeln üblich, sind schwere Baitcaster-Kombos nötig.

Zur Webpräsenz von Hostagevalley Lures geht es hier, PIKECRAFT ist hier zu finden.

Hier noch die Montageanleitung der Hakensysteme als Video: